Bilderwechsel auf der Ilmenauer Palliativstation

Mit einer Vernissage wurde am 15.06.2018 die nunmehr 15. Bilderausstellung auf der Ilmenauer Palliativstation eröffnet. Unter dem Titel „Sonnengesang“ werden nun bis Ende Oktober an den Wänden des Stationsflures Bilder gezeigt, die von Mitgliedern eines Kunstkurses der VHS in Bad Neustadt nach dem gleichnamigen Hymnus von Franz von Assisi und der diesbezüglichen Skulptur des heiligen Franziskus interpretiert und gemalt wurden. Das Ilmenauer Ehepaar Danz stellt uns diese Kunstwerke leih- und freundlicherweise zur Verfügung.

„Kunst eröffnet uns Räume, die wir ohne sie nicht zu durchschreiten wagen. Sie gibt uns eine andere, manchmal auch eine ganz unerwartete Sicht auf das Leben im Allgemeinen und auch im ganz Persönlichen“.

 

Mit diesen Worten begann Frau Reidemeister-Danz (s. Foto) die Einführung in diese Bildersammlung zum Sonnengesang von Franz von Assisi, die sie und ihren Mann auf einer Ausstellung auf dem Kreuzberg in der Rhön so berührte, dass sie sie in ihrer Gesamtheit erhalten wollten und aufkauften. „Es waren keine einfachen, klaren Aussagen, wir sahen keine typischen Bilder zu einem Gedicht, zu einen Gebet. Wir gingen auf sie zu und gelangten zu ganz persönlichen Durchsichten und Einsichten“, sagte Frau Reidemeister-Danz weiter.

 

Musikalisch begleitete die Ausstellungseröffnung wieder Emilia Kunz, die begabte Ilmenauer Musikschülerin und Tochter einer Palliativ-schwester, der zugleich zum bestandenen Abitur gratuliert wurde (s. Foto).


Frau Reidemeister-Danz klärte auch anschaulich über die Person Franz von Assisi auf, einem unangepassten Menschen im 12./13. Jahrhundert, Aussteiger, Träumer. - Das war es aber nicht nur. Franz wollte so leben, wie es im Neuen Testament beschrieben wurde: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Unter dem Nächsten verstand er nicht nur die Menschen, die in einer auf Erfolg und Gewinn orientierten Gesellschaft auf der Verliererseite lebten. Er sah Menschen, Tiere, Pflanzen und das ganze Universum als Gottes gute Schöpfung an und lebte auch danach.


Der von Franz gegründete Mönchsorden der Franziskaner

hatte Armen- und Krankenpflege zu einer der wichtigsten Aufgaben erklärt.


Bis heute haben sich viele Menschen auf der gesamten Erde diesem Anliegen verschrieben, gründeten Krankenhäuser, ambulante Hilfseinrichtungen und befähigen Menschen zur Selbsthilfe.

 

Die ersten Strophen des Sonnengesangs entstanden in den letzten beiden Jahren seines Lebens. Franz war sehr krank und hatte sich in ein Kloster in der Nähe von Assisi zurückgezogen. Dort wurde er wie auf einer Palliativstation gepflegt. Das älteste Bild von Franz von Assisi nördlich der Alpen können wir in der Kirche von Stadtilm im Raum unter dem Turm besichtigen. In Fresken wurde sein Leben dargestellt. – Womit sich der Kreis schließt.

 

Frau Reidemeister-Danz forderte dann die Anwesenden auf, gemeinsam mit ihr durch die Welt der Bilder zu gehen und dem nachzuhören, was im Sonnengesang für uns gesagt wurde.

Einige Schnappschüsse von der Vernissage

(Fotos: Susanne Gerard, Sandra Barth, IK-Kliniken)


Tags zuvor: Finissage der 14. Ausstellung

Mit einer kleinen Gesprächsrunde wurde am 14.06.2018 die 14. Bilderausstellung auf der Ilmenauer Palliativstation beendet. Gekommen waren Angehörige und Freunde der Künstlerin Annegret Seiler-Schwarz, die hier Patientin und inzwischen verstorben war. Im Gespräch mit Mitarbeiterinnen der Palliativstation (die sich wie gewohnt rührend um das leibliche Wohl der Gäste kümmerten) und Mitgliedern des Fördervereins wurde auf die große Resonanz hingewiesen, die die Fotoausstellung bei den Betrachtern hervorrief. Den Angehörigen der Künstlerin und der befreundeten Fotografin, die die normalen Fotos auf Ausstellungsreife vergrößert hatte, wurde herzlich gedankt. Dann hängte man gemeinsam die Bilder ab.