Erinnerungsfeier für die verstorbenen Patienten der Palliativstation der Ilm-Kreis-Kliniken

Samstag, d. 24. September 2016, in der Kirche St. Jacobus in Ilmenau – "Immer wenn der Wind durch die Äste weht, weiß ich: du warst da, um nach uns zu sehen." Es ist inzwischen eine schöne Tradition geworden, die Erinnerung an die auf der Ilmenauer Palliativstation verstorbenen Menschen durch eine Feier wachzuhalten. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr bereits zum siebenten Mal vom Team der Station liebevoll vorbereitet und zelebriert.

Angehörige und Gäste kamen an diesem herrlichen Spätsommertag zahlreich in die Kirche und wurden mit Orgelmusik (B. Friedrich) eingestimmt. Auch die Leitung der Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau gGmbH war durch die Prokuristin, Frau Fischer, vertreten. Unser Förderverein hatte die Feier unterstützt, Mitglieder und Vorstand waren ebenfalls erschienen.

 

Nachdem die leitende Schwester der Palliativstation, Frau Heike Reichart, die Gäste begrüßt hatte, wurden die Namen der verstorbenen ehemaligen Patienten von den Mitarbeitern/innen der Palliativstation verlesen und Kerzen angezündet, die die Kirche im inzwischen verschwindenden Tageslicht stimmungsvoll erhellten.

 

Oberarzt Dr. Iffert gelang es mit dem Gedicht "Trost" von Theodor Fontane auch wieder Zuversicht in die Herzen vieler trauriger Angehöriger zu bringen, die danach mit einem Wunsch für ihre Lieben viele Kerzen anzündeten und in der Kirche aufstellten.

 

 

Foto: Sören Beetz
Foto: Sören Beetz (privat)

Trost (Theodor Fontane): Tröste dich, die Stunden eilen, / und was all dich drücken mag, / auch das Schlimmste kann nicht weilen, / und es kommt ein andrer Tag. ... Schließlich erklang die Stimme des großartigen und viel zu früh verstorbenen Roger Cicero, der vielen aus dem Herzen sang: " ... Und als einer von Millionen, steh ich hier und schau nach oben und frag mich, wo du grade bist und wie es da wohl ist .... fühl ich dass du grade da bist - in diesem Moment ..." – Die Worte und der Segen unseres lieben Pfarrers, Kirchenrat Jürgen Friedrich, vollendeten die Feierstunde. Er begann: " ... ich bin und weiß nicht wer, ich komm und weiß nicht woher, ich geh, ich weiß nicht wohin, mich wundert, dass ich fröhlich bin ..." und spannte den Bogen über Heinrich Böll zum "Lied von der Anderwelt" von Michael Ende:

Es gibt einen See in der Anderwelt,

darin sind alle Tränen vereint,

die irgendjemand hätt` weinen sollen

und hat sie nicht geweint.

Und Blumen blüh'n in der Anderwelt,

die sind aus Liebe gemacht,

die wir uns hätten geben sollen

und haben's nicht vollbracht.

Und kommen wir einst in die Anderwelt,

viel Dunkles wird sonnenklar,

denn alles wartet dort auf uns,

was hier nicht möglich war...


Bei Kaffee, Tee und Gebäck an liebevoll mit herbstlichen Gartenblumen geschmückten Tischen brachten anschließend in lebhaften Gesprächen viele Angehörige ihre Dankbarkeit für die Arbeit des Teams der Palliativstation und für diese Möglichkeit des Erinnerns zum Ausdruck.